Dolchstoßlegende - info!

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Dolchstoßlegende: Der Dolch war bis zum 16. Jahrhundert in Deutschland nur unter dem Begriff „Stoßmesser“ oder „Degenmesser“ bekannt.
Die Redewendung jemandem einen Dolchstoß versetzen, also „jemandem heimtückisch in den Rücken fallen“, wird häufig mit der sogenannten Dolchstoßlegende in Verbindung gebracht. Während der Weimarer Republik war dies eine Verschwörungstheorie der Deutschnationalen sowie der Rechten. Es wurde behauptet, dass das deutsche Heer im Ersten Weltkrieg (1914-1918) eigentlich nicht im Kampf besiegt wurde und den Krieg nur aufgrund der Novemberrevolution von 1918/19, durch einen „Dolchstoß von hinten“, verloren habe. Die Deutschnationalen benutzten diese Legende zu Propagandazwecken und beschuldigten die demokratischen Politiker sowie die damaligen Revolutionäre des Verrats. Den sogenannten „Novemberverbrechern“ wurde die Schuld an der Niederlage Deutschlands und somit am Versailler Vertrag von 1919 gegeben.
Die Dolchstoßlegende beeinträchtigte die Entwicklung der nach dem Krieg entstandenen Weimarer Republik (1918-1933) und führte letztlich mit zu ihrer Zerstörung.

Universal-Lexikon. 2012.

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